Schöne Sommerhaut braucht Aufmerksamkeit! Mit diesen einfachen Tipps bleibt Ihre Haut auch im Sommer gesund und strahlend.
Sonnenallergie – was ist das? Und was kann ich dagegen tun? Zu diesem Thema sprechen wir mit Frau Dr. med. Ramaker-Brunke, erfahrene Hautärztin in der großen Facharztpraxis Die Hautärzte in Braunschweig.
Frau Ramaker-Brunke, Hautrötung, Quaddeln und Bläschen, Juckreiz und kleine Pickel – so reagiert bei manchen Menschen die Haut nach sehr viel Sonne. Ist das vielleicht schon eine Sonnenallergie?
Diese Symptome hören sich definitiv nicht nach einem normalen Sonnenbrand an, sondern sprechen für eine „polymorphe Lichtdermatose“, auch bekannt als „Mallorca-Akne“ oder Sonnenallergie.
„Allergie gegen die Sonne“, das klingt schrecklich. Ist sie tatsächlich vergleichbar mit vielen anderen Allergien wie gegen Pollen oder bestimmte Lebensmittel z. B., die ja zunehmen?
Ja, im Prinzip ist die Sonnenallergie schon mit anderen Allergien vergleichbar. Ob sie schlimmer ist, hängt von der Dauer und der Intensität der Symptome ab: Viele haben nur im Urlaub, d.h. in südlichen Ländern Probleme, Andere nur im Frühling bei den ersten Sonnenstrahlen oder nur im Hochsommer, also jeweils nur eine kurze Zeit.
Betroffen sind meistens auch nur die sonnenexponierten Regionen wie Halsausschnitt, Oberarme, seitliche Gesichtspartien, Oberschenkel und die kann man meist gut mit Kleidung schützen.
Was sind die eigentlichen Ursachen dieser sogenannten Sonnen-Allergie?
Genau bekannt sind die nicht, es scheint eine genetische Disposition vorzuliegen. Man vermutet eine zellvermittelte immunologische Reaktion vom verzögerten Typ. Dabei scheint die UVA-Strahlung eine wichtige Rolle zu spielen. UVA-Strahlung bewirkt die Induktion (Anregung) von Substanzen, die entzündliche Prozesse hochregulieren, die dann verantwortlich sind für die klinischen Symptome.
Und warum reagieren mache Menschen so besonders stark auf Sonnenstrahlen?
Wir Menschen haben unterschiedlich viele Pigmentzellen und können entweder viel oder wenig Pigment bilden, die uns vor UV-Strahlen schützen. Menschen mit wenig Pigmentzellen reagieren also stärker auf UV-Licht, bekommen schneller einen Sonnenbrand, das sind z. B. Menschen mit roten oder rotblonden Haaren, heller Haut und Sommersprossen.
Aber auch Kosmetika und bestimmte Medikamente können eine Rolle spielen?
Ja, bestimmte Medikamente (z.B. bestimmte Diuretika, Herzmedikamente, Schmerzmittel, Zytostatika, Antidepressiva, Antibiotika) enthalten lichtsensibilisierende Substanzen und können in Kombination bereits mit niedrigen Strahlendosen, die normalerweise vertragen werden, zu sonnenbrandähnlichen Hautreaktionen führen.
Auch Inhaltsstoffe in Pflanzen, Kosmetika, Parfüm und sogar in Lichtschutzfaktoren können nach dem Auftragen und anschl. Sonnenbestrahlung (UVA) zu Entzündungen, Rötung und Bläschen führen.
Wenn es mich erwischt hat, meistens zeigen sich ja die Symptome einer Sonnenallergie schon nach Stunden oder spätestens nach einem Tag – was kann ich sofort dagegen tun?
Natürlich, wie immer, als erstes das Allergen, die Sonne meiden. Dann helfen manchmal freiverkäufliche Antiallergika („Allergietabletten“). Von denen kann man über den Tag verteilt 1 – max. 4 Tabletten nehmen, zusätzlich kühlende Lotionen oder Gele mit Antihistaminika oder niedrigdosiertem Kortison oder Zinkschüttelmixturen, die sind auch alle freiverkäuflich.
Und ab wann sollte ich dann wirklich lieber eine Ärztin, einen Arzt aufsuchen?
Wenn die o.g. Maßnahmen nicht ausreichend sind und /oder die Beschwerden trotz Behandlung und Meidung des Sonnenlichtes stärker werden, sowie auch bei Blasenbildung sollte man einen Arzt aufsuchen.
Wie kann ich mich am besten vorbeugend schützen, gerade wenn ich besonders „allergisch“ auf zu viel Sonne reagiere?
Die erste Regel ist immer, das Allergen zu meiden, d.h. wer „nur“ in südlichen Ländern eine Sonnenallergie bekommt, hat da im Prinzip nichts zu suchen. Ansonsten Lichtschutz in Form von Lichtschutzcreme oder Kleidung. Alle, die auch in Deutschland Probleme mit Sonnenstrahlen haben, können vorsorglich ein sogen. „UV-Hardening“ in Hautarztpraxen durchführen, d.h. die Haut wird ganz langsam an das Sonnenlicht gewöhnt – das ist allerdings relativ zeitaufwendig.
Die vorsorgliche Einnahme von z.B. Betacarotin schein wenig Effekt zu haben.
Eine Frage zum Schluss: schützen wir uns immer noch zu wenig vor zu viel Sonne oder hat da schon ein gesunder Lernprozess eingesetzt?
Die Menschen schützen sich schon deutlich besser vor der Sonne als noch vor 10-20 Jahren, wir haben kaum noch notfallmäßige Vorstellungen von Patienten mit einem Sonnenbrand. In den 70ger und auch 80ger Jahren hatte jeder, der nicht braun war, keinen Sommer und jeder der keinen Sonnenbrand hatte, keinen Urlaub. Das ist heute anders. „Braunsein“ ist heute kein Schönheitsideal mehr und die meisten Menschen, die einen Sonnenbrand haben, haben heute eher ein schlechtes Gewissen.
Dr. med. Jutta Ramaker-Brunke
Die Hautärzte in Braunschweig
Facharztpraxis für Dermatologie u. Ästhetik
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Stephanie Brach,